Herz Jesu Sonntag und Einweihung Kogler Kapelle 2021

Ausrückung am Herz- Jesu Sonntag mit Einweihung der Koglerkapelle 2021

Die Speckbacher Schützenkompanie Gnadenwald konnte am Herz-Jesu Sonntag zum ersten Mal im heurigen Jahr in voller Kompaniestärke ausrücken. Unter dem Kommando von Hauptmann Josef Mayrhofer marschierten fünf Marketenderinnen, alle vier Jungmarketenderinnen und alle sieben Jungschützen sowie insgesamt 21 Schützen zum Gottesdienst.

Die heilige Messe wurde von Vikar Hermann Gutwenger im Freien am Buchenplatz beim Vereinshaus abgehalten.

Im Anschluss an die Messe und der Erneuerung des Herz-Jesu-Gelöbnis folgte im heurigen Jahr die Einweihung der restaurierten Koglerkapelle.

Vor über einem Jahr befand sich die Kapelle noch in einem äußerst desolaten Zustand direkt neben der Landesstraße. Die winterliche Schneeräumung und Salzstreuung hatten der Grundsubstanz der Kapelle schwer zugesetzt und es stand sogar ein Neubau zur Debatte. Nach zahlreichen Gesprächen zwischen der Eigentümerin, der Gemeinde und dem Denkmalamt wurde der Erhalt und die Translozierung sowie die Restaurierung der Kapelle beschlossen. Dazu wurde das gesamte Gebäude von der Firma Fröschl unterfangen und in spektakulärer Art und Weise mit Hilfe eines Kranwagens an den neuen Standort etwa zehn Meter versetzt zur Landesstraße gehoben. Seitdem trägt die Kapelle auch den Beinamen „fliegende Kapelle“.

Im Laufe des letzten und des heurigen Jahres wurde die Kapelle anschließend von Professionisten und mit unzähligen Arbeitsstunden von freiwilligen Helfern der Schützenkompanie sowie des Gartenbauvereins und Gönnern aus der Gemeinde vollständig restauriert. Unter anderem wurde das Dach von der Firma Stöckholzer mit Lärchenschindeln neu eingedeckt. Die Restaurierung der Gemälde wurde von der Firma Franz Niederhauser detailreich und originalgetreu umgesetzt.

Die Schützenkompanie und einige Jungschützen leisteten zahlreiche Vorarbeiten und halfen an vielen Stellen mit. Vervollständigt wurde die Restaurierung mit den Arbeiten am Außenbereich rund um die Kapelle, die von der Firma Erdbau Rofner, dem Gartenbauverein und der Schützenkompanie erledigt wurden. Jetzt blüht dort eine wunderschöne Blumenwiese.

Bei strahlend schönem Wetter und angenehmen Temperaturen konnte nun endlich das neue Schmuckstück der Gemeinde feierlich an ihrem neuen Standort gesegnet werden. Die Speckbacher Schützenkompanie Gnadenwald rundete die Einweihung mit drei präzis geschossenen Salven perfekt ab. Ein großer Dank geht an die Eigentümerin Frau Sylvia Kössler, die nicht nur finanziell für den Großteil der Kosten aufkam, sondern sich immer tatkräftig für den Erhalt der Kapelle einsetzte. Ein herzliches Dankeschön geht auch an die beteiligten Firmen und deren Mitarbeitern sowie der Bürgermeisterin Heidi Profeta.

Historie zur Kapelle:

Die Koglerkapelle wurde 1646 vor fast 400 Jahren erbaut, in einer Zeit, als die Pest in Europa wütete und viele Menschenleben forderte. Sie war ein Zufluchtsort und ein Mahnmal. Die freigelegte Malerei stammt aus dieser Zeit und stellt das Fegefeuer mit drei armen Seelen dar. Die letzte Fassung der Bilder ist von 1823 und rund 200 Jahre alt. Die Kapelle bekam mehrere Namen: Pestkapelle, Wasserkapelle oder Koglerkapelle in St. Michael im Luech und ist eigentlich eine Christuskapelle. Man sieht im Bild Jesus, den Dornengekrönten. Das sagt auch der Spruch, der darunter aufgedeckt worden ist. Unten sieht man die armen Seelen, die durch seine Liebe erlöst werden. Im Giebel der Kapelle befindet sich das Christusmonogramm IHS das Jesus, Heiland und Erlöser bedeutet. Das Monogramm wird zudem von mehreren Symbolen umgeben. Einem grünen Blattkranz als Zeichen für das Leben, einem Strahlenkranz als Zeichen für den offenen Himmel, einem Kreuz, einem Herz und drei Kreuznägeln die bildlich für die erlösende Liebe stehen. Die Kapelle gehört zum Koglerhof und die Initiative zur Rettung kam von der Eigentümerin, Frau Sylvia Kössler.

Herzlichen Dank an unseren Fotografen Ulrich Mayerhofer (Vizebürgermeister)